Der Ausbau der Elbe für die Schifffahrt sei "ökonomisch und ökologisch absurd", sagte Prof. Hans-Ulrich Zabel, Wirtschaftswissenschaftler an der Martin-Luther-Universität Halle. Der Plan des Bundes, ganzjährig 1,60 Meter Fahrrinnentiefe zu schaffen und so die Schifffahrt anzukurbeln, sei angesichts des Klimawandels mit zunehmendem Niedrigwasser illusorisch. Kosten und Nutzen stünden in keinem Verhältnis. Zabel befürchtet Milliardenschäden für die Volkswirtschaft, unter anderem durch die Naturzerstörung. So könnten ausgetrocknete Auwälder am Elbufer weniger Kohlendioxid binden, zudem drohten Einnahmeverluste in der Landwirtschaft und im Tourismus.

Das Verkehrsministerium hatte in der Vorwoche angekündigt, die Elbe von 2011 an für Schiffe mit dreifach gestapelten Containern befahrbar zu machen. Dazu sollen zerstörte Buhnen repariert und das Flussbett ausgebaggert werden. Derzeit sei die Binnenschifffahrt auf der Elbe "wirtschaftlich bedeutungslos", so Zabel. Nur 0,2 Prozent der Gütertransporte in der Region würden auf dem Fluss abgewickelt. Das Transportaufkommen sei stetig zurückgegangen, habe 2008 mit 0,7 Millionen Tonnen ein historisches Tief erreicht.