Weiße Dächer können einen Beitrag gegen überhitzte Städte leisten - und den Effekt globaler Erwärmung etwas mildern. Dieses Fazit ziehen US-Forscher, nachdem ihre Computersimulation die Folge der Sonnenstrahlung darstellte, die in Stadtgebieten absorbiert oder reflektiert wird. Besonders im Sommer und in dicht bebauten Gegenden können weiße Dächer der Erhitzung entgegenwirken, die durch Wärmeabsorption des dunklen Asphalts und fehlender Luftzirkulation in Häuserschluchten entsteht. In ihre grobe Simulation müssten allerdings noch weitere Faktoren einfließen, schreiben sie in den "Geophysical Research Letters". Doch prinzipiell zeigten helle Dächer einen Kühlungseffekt. Obendrein könnten sie das Innere der Häuser kühler halten, was die Kosten für Klimaanlagen und den Einsatz fossiler Brennstoffe senken würde - und die globale Erwärmung verlangsame. "Unsere Forschung zeigt, dass weiße Dächer, zumindest in der Theorie, eine effektive Methode zum Absenken städtischer Hitze ist. Es bleibt abzuwarten, ob es für Städte machbar ist, Dächer weiß zu streichen, doch die Idee rechtfertigt auf jeden Fall weitere Untersuchungen", so Keith Oleson, Leiter der Studie am US-National Center for Atmospheric Research (NCAR). Sein Team nutzte ein neu entwickeltes Rechenmodell, das den Einfluss eines wechselnden Klimas auf die Stadtbevölkerung einschätzen und Maßnahmen gegen steigende Temperaturen entwickeln soll.

Das Ergebnis der Forschungsarbeit: Wenn jedes Dach komplett weiß wäre, ließe sich das Aufheizen der Städte um 33 Prozent verringern. Das bedeutet im Schnitt zwar nur knapp ein Grad Celsius, doch besonders im Sommer und tagsüber wäre der Effekt deutlicher zu spüren, vor allem in dicht bebauten Städten in heißen Gegenden.