Es ist ein schwerer Schlag für Microsoft und seinen Internet Explorer (IE). Nach Angriffen auf US-Firmen wie Google und Adobe warnte nicht nur das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik vor der Nutzung der Surf-Software (wie berichtet), sondern jetzt auch Sicherheitsbehörden in aller Welt. In einigen deutschen Firmen wurde der Einsatz des IE schon verboten. Bis es Microsoft gelingt, das Sicherheitsleck zu schließen, laufen Nutzer Gefahr, ihren Rechner mit einer Spionage-Software zu infizieren.

Der Fall dürfte dem alternativen Browser Firefox weiter Auftrieb geben, der im Begriff ist, dem einst übermächtigen IE den Rang abzulaufen. Nach einer Umfrage des Hamburger Marktforschungsunternehmens Fittkau & Maaß hat der Firefox den Internet Explorer in Deutschland Ende 2009 erstmals abgehängt. Von mehr als 126 000 Teilnehmern verwendeten ihn 45,4 Prozent, den Microsoft-Browser 44,5 Prozent.

Auch wenn solche Umfragen nicht als repräsentativ für alle Nutzer gelten, ist zu erwarten, dass nun noch mehr Menschen über einen Wechsel ihrer Surfsoftware nachdenken. Wer umsteigt, merkt schnell, dass der Firefox (aktuelle Version: 3.5, Download unter http://www.mozilla-europe.org/de/firefox/) noch eine Menge mehr zu bieten hat. So gibt es Tausende von Erweiterungen aus der Feder freier Entwickler, mit denen sich die Surfsoftware den eigenen Wünschen und Bedürfnissen anpassen lässt. Eine weitere Alternative ist Chrome ( http://www.google.de/chrome ). Nach seiner Veröffentlichung überraschte Googles Browser mit seiner Geschwindigkeit. Eine Besonderheit ist das Inkognito-Fenster zum anonymen Surfen im Netz. Eine Schnittstelle für Erweiterungen gibt es noch nicht, sie soll aber nachgereicht werden. Chrome ist besonders auch für ältere Rechner geeignet.

Seit Safari ( www.apple.com/de/safari/ ) auch für Windows-PC verfügbar ist, schwören nicht nur Apple-Fans auf den schlanken, schnellen Browser. Praktisch ist die "TopSite"-Funktion, die häufig besuchte Webseiten in einer Übersicht darstellt. Unter http://pimpmysafari.com gibt es zahlreiche Erweiterungen, die aber nur auf Apple-Rechnern laufen. Die norwegische Surfsoftware Opera ( www.opera.com ) besticht durch ihr elegantes Design. Kein anderer Browser bietet bereits nach der Erstinstallation so viele Funktionen und Möglichkeiten, ihn an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Zudem bringt Opera gleich ein eigenes Mail-Programm mit. Wer die Arbeit mit anderen Browsern gewöhnt ist, sollte aber mit einer gewissen Einarbeitungszeit rechnen.

Doch für welchen Browser man sich auch entscheidet: Man sollte darüber nicht vergessen, dass grundsätzlich jeder Browser Zielscheibe für Angriffe aus dem Netz werden kann.