Blitze weit oberhalb von Gewittern - ist so etwas möglich? Piloten haben diese merkwürdigen Phänomene beschrieben. Sie wurden belächelt oder als Spinner abgetan. Doch vor zehn Jahren gelangen Bilder dieser seltsamen Leuchterscheinungen mit hochempfindlichen Kameras aus dem Spaceshuttle. Die rätselhaften, aufwärts gerichteten Blitze leuchten rötlich in 100 Kilometer Höhe, nur wenige Millisekunden. Die Ursache: Ein "normaler" Blitz aus der Gewitterwolke sendet elektromagnetische Impulse, die Stickstoffatome der Luft in großer Höhe zum Fluoreszieren bringen. Die "Red sprites", "Roten Kobolde", sind heute Thema einer Präsentation im Hamburger Planetarium. Filmemacher und Künstler Peter McLeish aus Kanada sieht sie als vielversprechendes Objekt. Seit 2001 hat er mit Geophysikern und Meteorologen aus den USA und Israel die "Red Sprites" erforscht und deren Schönheit herausgestellt. Mithilfe digital verstärkter Ölgemälde und Musikuntermalung zeigt er die Faszination des Naturphänomens in der Planetariumskuppel.

Die "Sprites" können auch vom Boden aus beobachtet werden, meint Planetariums-Chef Thomas Kraupe. Optimal sei es, "wenn sich ein Gewitter in etwa 200 Kilometer Entfernung befindet". Dann seien die Höhenblitze in zehn bis 20 Grad über dem Horizont zu sehen. Voraussetzung: Der Himmel ist klar, aber vollkommen dunkel.

"Red Sprites - Blitze, Elfen und Rote Kobolde", Peter McLeish, Quebec (Kanada), Präsentation auf Englisch, Teile werden simultan ins Deutsche übersetzt, 15.1., 19.30 Uhr, Planetarium, Hindenburgstr. 1b, 22303 Hamburg, 8 Euro, erm. 5 Euro.