Mozarts Musik hilft Frühgeborenen, rasch an Gewicht zuzunehmen, berichten israelische Forscher. Ähnlich wie Hautberührung und passende Beleuchtung hilft die Musik den Kindern, zu entspannen und weniger Energie zu verbrauchen, sodass sie schneller auf ein gesundes Normalgewicht kommen. Mozartsonaten, täglich 30 Minuten lang vorgespielt, zeigten diesen positiven Effekt im Gegensatz zu anderen Arten klassischer Musik. Dies könnte mit den Wiederholungsstrukturen bei Mozart zusammenhängen, vermuten die Forscher. Künftig wollen sie die Wirkung anderer Musikarten untersuchen. So käme auch Rap-Musik wegen ihrer repetitiven Strukturen infrage.

"Es ist nicht ganz klar, wie die Musik sie beeinflusst, aber es macht sie ruhiger", erklärt Dror Mandel vom Medical Center der Tel Aviv University. Seine Hypothese ist aber: "Die ständigen Wiederholungen in Mozarts Musik könnten das Organisationszentrum in der Hirnrinde beeinflussen. Anders als bei Beethoven, Bach oder Bartok ist Mozarts Musik mit einer Melodie komponiert, die höchst repetitiv ist." Das Team hatte erstmals die Wirkung der Musik quantitativ erfasst. Es hatte Frühgeborenen 30 Minuten lang Mozartsonaten vorgespielt, die physiologischen Effekte bei den Babys gemessen und mit jenen im Ruhezustand verglichen. Sowohl während des Vorspielens als auch noch einige Zeit danach lag der Energieverbrauch der Frühchen niedriger als sonst, stellten die Forscher fest. Verbraucht das Kind weniger Energie, so kann es schneller an Gewicht zulegen.

Die Studie ist Teil eines internationalen Projekts des Konsortiums NIDCAP (Newborn Individualized Developmental Care and Assessment Program), das Standardverfahren entwickeln will, um Gesundheit und Wohlergehen von Frühgeborenen zu optimieren. Die Forscher in Tel Aviv wollen künftig auch den Effekt messen, den Musik auf Babys hat, wenn sie ihnen schon im Mutterleib vorgespielt wurde.