Der Winter hat zugeschlagen: vereiste Wege, verschnupfte Nasen, frierende Haustiere. Die wichtigsten Antworten:

Allergisch gegen die Kälte?

In Deutschland leiden nach Schätzungen 45 000 bis 75 000 Menschen an einer Kälteallergie, einer Form der Nesselsucht. Auf Kälte reagiert ihre Haut mit roten Quaddeln, die jucken und brennen. "Diese Erkrankung kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein", sagt Dr. Joachim Weiß, Hautarzt in Hamburg. Die wichtigste Therapie sei der Schutz vor Kälte. "Man kann auch versuchen, Antihistaminika einzusetzen, die aber in schweren Fällen nicht gut helfen. Dann geben wir auch Cortisontabletten", sagt Weiß.

Ist Schnee essen gefährlich?

"Kindern schadet es nicht, wenn sie geringe Mengen sauberen Schnee probieren", sagt die Hamburger DAK-Ernährungswissenschaftlerin Silke Willms, aber nicht vom Straßenrand oder Gehweg, der verschmutzt ist. "Zwar entzieht Schnee wie destilliertes Wasser dem Körper Mineralstoffe, aber mit Mineralien aus der Nahrung gleichen wir den Verlust schnell aus."

Schutz vor Erkältung?

Das A und O: ein intaktes Immunsystem. "Grundlage ist eine gesunde Ernährung", sagt Arbeitsmedizinerin Ulrike Roth vom TÜV Rheinland. Sie empfiehlt fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag. Wichtig ist Ausgewogenheit (Gemüse, Obst, Vollkorn- und Milchprodukte). "Da Fertiggerichte meist viel Fett und wenig Nährstoffe enthalten, ist es besser, mit frischen Zutaten selbst zu kochen." Wer rund zwei Liter Wasser, ungesüßte Säfte oder Tee am Tag trinke, schütze Schleimhäute vor dem Austrocknen. Sie wirken als Barriere gegen Infekte.

Die beste Kleidung?

Hut oder Mütze sind wichtig, da sonst am Kopf ein großer Teil der Körperwärme verloren geht. An Händen und Füßen ist die Erfrierungsgefahr groß. Bewährt hat sich das "Zwiebelprinzip": mehrere Kleidungsstücke über warmer Unterkleidung. Das ermöglicht ein Anpassen an die Temperatur.

Erfrierungen schon bei 6 Grad plus?

Schon bei sechs Grad plus können Erfrierungen auftreten - vor allem bei hoher Luftfeuchtigkeit oder starkem Wind. Bei niedrigen Temperaturen verengen sich die Blutgefäße, es wird weniger Blut transportiert, damit weniger Wärme abgegeben wird. Die verminderte Durchblutung führt dazu, dass man blass im Gesicht ist, die Gliedmaßen weiß werden. Bei weiterer Kälteeinwirkung bilden sich in den Zellen Eiskristalle, die roten Blutkörperchen klumpen, was eine schlechtere Durchblutung und schlimmstenfalls ein Absterben des Gewebes zur Folge hat. Gefährdet sind Menschen mit Vorerkrankungen wie Gefäßverkalkung (Arteriosklerose).

Leiden die Waldtiere?

"Die Waldtiere sind gut angepasst", sagte Reinhard Degener vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), zum Beispiel mit einem dicken Fell. Auch wenn Menschen die Bedingungen derzeit als extrem und hart empfänden, sei es ein normaler Winter. Probleme könnten allerdings Kraniche bekommen, die aufgrund der milden Winter in den vergangenen Jahren nicht mehr "auswanderten".

Wie reagieren Katzen?

Hauskatzen sind meist nicht an Extremkälte gewöhnt. Sie stammen aus wärmeren Gegenden. Wenn das Tier sonst nachts draußen ist, sollten Katzenhalter das Tier entscheiden lassen, ob es im Freien bleibt. Degener: "Die Katze setzt sich vor die Tür, wenn sie wieder hinein möchte."

Spazieren gehen mit Hunden?

Der Tierschutzbund rät bei Kälte zu kürzeren Spaziergängen mit Hunden. "Winterbekleidung" von Hunden sei aber unnötig und nicht artgerecht. Wenn das Tier jedoch zittere, müsse der Spaziergang abgebrochen werden. Bei kurzhaarigen und kleineren Hunden könne es sinnvoll sein, statt eines ausgedehnten Spaziergangs mehrmals kürzere Gänge zu machen.