Der Stern von Bethlehem bleibt rund 2000 Jahre nach der Geburt von Jesus Christus aus Sicht des Vatikans ein astronomisches Rätsel. "Wir wissen nicht, was die Hirten oder die Magier am Himmel gesehen haben", erklärte der Jesuit und Meteoriten-Experte der Päpstlichen Sternwarte, Guy Consolmagno (57), nach einem Bericht von Radio Vatikan. Möglicherweise habe es sich bei der Himmelserscheinung um ein "seltenes astronomisches Ereignis" gehandelt.

Die "tiefste Botschaft" der Geschichte von den Magiern sei, dass die Geburt des Erlösers eine kosmische Bedeutung gehabt habe. Nach der Überlieferung orientierten sich die Magier (die Heiligen Drei Könige) auf dem Weg zur Geburtsstätte Jesu am Stern von Bethlehem.

Unter Wissenschaftlern sei umstritten, ob ein Himmelsereignis den Hintergrund für das Phänomen bilde. "Wir werden die Wahrheit nie mit Sicherheit wissen", betonte der Jesuit. "Faszinierend" nannte er die Theorie des Astronomen Michael Molnar, der auf ein gleichzeitiges Erscheinen mehrerer Planeten am Morgenhimmel des 17. April im Jahr 6 vor Christus hinwies. Sterndeuter hätten dies auf die Geburt eines Königs interpretieren können. Allerdings sei das Phänomen nicht beobachtbar, sondern nur zu errechnen gewesen; dafür hätte es "einen sehr fähigen Astrologen" gebraucht.