In Norwegen haben Archäologen ein Areal mit zahlreichen kleinen Schmieden entdeckt, in denen vor mehr als 1500 Jahren das Eisen der Region verarbeitet wurde.

Durch den Fund von winzigen Eisenperlen kamen die Forscher auf die Spur der Schmieden unterschiedlichen Typs. Der Ort südlich von Trondheim war von den Schmieden der ersten nachchristlichen Jahrhunderte nicht zufällig gewählt: In der Nähe befanden sich Täler, in denen Eisen gewonnen wurde. In den Schmieden wurde es verarbeitet und vermutlich auch in andere Regionen exportiert. "Wir fanden drei verschiedene Arten von Schmieden", erläutert Ruth Iren Øien von der Norwegian University of Science and Technology. "Einige waren klein und rund, einige befanden sich offenbar innerhalb eines Hauses und ein dritter Typ hatte eine Achtform. Unsere Funde legen die Vermutung nahe, dass die Schmiede der Achtform die eine Hälfte für die Grobbearbeitung, die andere Hälfte für die Feinbearbeitung des Eisens nutzten."

Rund 200 Artefakte, die etwas mit den Schmieden zu tun hatten, entdeckten Øien und ihr Team in dem kleinen Ort Forsetmoen, darunter Pfostenlöcher, Feuerstätten und Schmiedeerzeugnisse wie etwa die kleinen Eisenkügelchen. "Obwohl wir erst die Hälfte des Areals untersucht haben, fanden wir schon sieben Schmieden", sagt Preben Rønne, Projektmanager der archäologischen Untersuchung. "Diese Anhäufung deutet auf eine Art von früher industrieller Aktivität - in dem Sinne, dass hier wohl Eisen im großen Stil bearbeitet wurde. Die Funde haben eine große Bedeutung für die archäologische Forschung: Schon seit Langem wollte man wissen, wo und wie in der skandinavischen Eisenzeit das Eisen bearbeitet wurde. Die Funde in Forsetmoen könnten einen wichtigen Teil der Antwort darstellen."