Das zu Ende gehende Jahrzehnt war in Deutschland das wärmste seit mindestens 130 Jahren, in denen umfassende Wetterdaten vorliegen, meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD). Die Durchschnittstemperatur liegt mit 9,4 Grad Celsius deutlich über dem langjährigen Mittelwert von 8,2 Grad. Selbst das kälteste Jahr der Dekade, 2004, war mit 9,0 Grad klar wärmer als der klimatologische Referenzwert. Die deutschen Daten passen zur globalen Situation. Auch weltweit sei der Zeitraum 2000 bis 2009 besonders warm gewesen, meldete kürzlich die WMO (World Meteorological Organization).

Unter den deutschen Bundesländern liegt Schleswig-Holstein temperaturmäßig an der Spitze; hier war es seit der Jahrtausendwende im Schnitt 10,3 Grad warm. Auch die küstennahen Länder Hamburg und Bremen liegen mit 10 bzw. 10,1 vorn. Das Schlusslicht leuchtet im Süden: In Bayern (8,7 Grad) und Thüringen (8,8 Grad) wirkt die Bergwelt kühlend.

Auch beim Niederschlag ist das jüngste Jahrzehnt Spitze: Pro Quadratmeter fielen im Schnitt 827 Liter Regen (und Schnee). Zudem gab es "einige markante Sturmereignisse", so der DWD, allen voran das Orkantief "Kyrill" am 18./19. Januar 2007. Insgesamt hätten über das Jahrzehnt die "großräumigen Stürme" jedoch nicht zugenommen. Zu den Extremereignissen zählt der Hitzesommer 2003 mit einem Temperaturdurchschnitt von 19,7 Grad. Er überflügelte den bisherigen Rekordhalter 1947 um 1,2 Grad. Im Winter war es 2006/2007 mit 4,4 Grad bislang unerreicht warm.