Der Kinderpsychiater Prof. Michael Schulte-Markwort vom UKE gibt alle vier Wochen Erziehungstipps.

Für Eltern

Glücklich strahlende Kinderaugen unter dem Weihnachtsbaum - welche Eltern wünschen sich das nicht. Doch das ist nicht selbstverständlich. Vielleicht ist die heiß ersehnte Puppe nicht dabei oder das neueste Computerspiel, das doch ganz oben auf dem Wunschzettel stand. Bei manchen Kindern ist die Wunschliste viel zu lang und enthält Dinge, die unbezahlbar sind, andere Kinder haben keine Wünsche mehr, weil sie schon alles haben. Deswegen sollten Eltern mit den Kindern besprechen, was erfüllbar ist. Das kann auch heißen: deine Liste ist zu lang. Aber Kinder müssen auch das Gefühl haben, dass ihre Wünsche respektiert werden.

Gerade beim Spielzeug ist das wichtigste: Es muss Spaß machen und das Kind soll gerne damit spielen. Und da kann es auch sein, dass es buntes Kunststoffspielzeug lieber mag als das umweltfreundliche Holzspielzeug, das die Eltern bevorzugen. Spielen ist in erster Linie Selbstzweck. Wenn das Kind dabei auch noch etwas lernt, ist es gut, aber das sollte nicht im Vordergrund stehen.

Für Kinder

Weihnachten rückt näher und damit steigt auch die Spannung, welche Geschenke wohl unter dem Weihnachtsbaum liegen. Viele von euch haben Wunschzettel geschrieben oder sind noch dabei. Und wenn diese Liste immer länger wird, solltet ihr euch die Frage stellen: Will ich etwas nur haben, weil meine Freundin es auch hat, oder wünsche ich es mir, weil es mein eigener Wunsch ist. Es dürfen zwar auch unrealistische Wünsche auf der Liste stehen, aber gerade die Älteren unter euch sollten schon eine Vorstellung davon haben, ob das was sie sich wünschen, davon auch bezahlbar ist.

Damit unter dem Weihnachtsbaum nicht Tränen der Enttäuschung fließen, könnt ihr eure Wünsche auch mit euren Eltern besprechen. So werden sie realistischer und ihr könnt sie vielleicht von Geschenken überzeugen, bei denen sie anderer Meinung sind. Ein Beispiel dafür ist die Barbiepuppe, die sich viele kleine Mädchen wünschen, während Eltern sie für kitschig und überflüssig halten. Man darf auch mal sagen: das wünsche ich mir eben.