Eine Invasion asiatischer Karpfen bedroht die einheimische Fischwelt im Flusssystem des Mississippi. Umweltschützer fürchten eine Verwüstung, Fischer bangen um ihre Existenz. Zwar fressen die bis zu 1,20 Meter langen und etwa 45 Kilogramm schweren Silberkarpfen die anderen Fische nicht auf, aber sie können täglich bis zu 20 Kilogramm Plankton vertilgen. Für die kleineren, weniger aggressiven einheimischen Arten bleibt kaum Nahrung übrig. Um jetzt wenigstens das Eindringen der Fremdlinge aus dem Mississippi in den Michigansee zu verhindern, planen die Behörden eine Unterwasser-Barriere.

Die großen Fische waren bereits in den 1990er-Jahren bei einer Überschwemmung aus Fischfarmen an den Ufern des Mississippi entkommen Die Tiere sind auch für den Menschen nicht ungefährlich: Werden sie von Motoren der Touristenboote erschreckt, springen sie oft aus dem Wasser und landen - für die Passagiere an Bord mitunter sehr schmerzhaft - mitten im Boot. Die Universität von Arkansas teilte vergangenes Jahr mit, dass sie einige Anrufe erhalten habe, in denen Leute von Verletzungen berichtet haben, die sie sich bei Zusammenstößen mit den springenden Tieren zugezogen hätten.