Es könnte eine gute Nacht für Weihnachtswünsche werden: Von Sonntagabend bis Montagmorgen ist bei klarem Wetter am vorwinterlichen Firmament einer der prächtigsten Sternschnuppen-Schwärme des Jahres zu bewundern. Mit bis zu 110 Meteoren pro Stunde dürfte der Strom der Geminiden all jenen gelegen kommen, die an die Erfüllung eines Wunsches beim Anblick einer Sternschnuppe glauben. Zudem bringen die Geminiden meist viele helle Sternschnuppen hervor, die sogar am Himmel über lichtdurchfluteten Großstädten aufleuchten können.

Sternschnuppen-Jäger sollten ab Sonntagabend ihren Blick auf das Sternbild Zwillinge (lateinisch gemini) richten, das mit der Dämmerung im Osten aufgeht. Bei wolkenfreiem Himmel am dunklen Beobachtungsort sind die Chancen auf viele Sternschnuppen-Sichtungen besonders günstig, weil die Nacht mondlos sein wird. Die Zwillinge mit ihren hellen Hauptsternen Castor und Pollux standen übrigens Pate bei der Namensgebung für den Geminiden-Schwarm, weil die Sternschnuppen aus genau dieser Richtung zu fallen scheinen. In Wahrheit entstammen die Schnuppen einer Staubwolke, die unsere Erde auf ihrer Bahn um die Sonne jedes Jahr um dieselbe Zeit durchquert. Dabei treten die Staubpartikel in die Erdatmosphäre ein, wo sie als kurzlebige Sternschnuppen verglühen. Dies gilt zwar für alle Sternschnuppen-Schauer, doch die Geminiden weisen einige Besonderheiten auf.

So ziehen die Meteore des Stroms vergleichsweise langsam über den Himmel, weil die Geminiden-Teilchen mit geringer Geschwindigkeit in die Atmosphäre eintauchen. Das Besondere an den Geminiden gilt, dass in der Nacht des Sternschnuppen-Maximums zunächst die lichtschwächeren und erst am Ende die hellsten Meteore aufleuchten. Auf besonders lichtstarke Sternschnuppen dürfen Himmelsgucker daher vor allem vor Dämmerungsbeginn am Montagmorgen hoffen. Diese hellen Geminiden leuchten dann meist gelblich-weiß.

Ungewöhnlich ist auch der Ursprung der Geminiden-Staubwolke. Meist gehen Meteorschauer auf Überreste von Kometen zurück. Die Geminiden-Staubwolke geht auf einen Asteroiden zurück - einen festen Kleinkörper unseres Sonnensystems, der anders als Kometen keine flüchtigen Bestandteile aufweist.