Gefahr für Grauspecht, Brachpieper und die Turteltaube: Trotz verbesserter Schutzbestimmungen hat sich die Situation vieler bedrohter Vogelarten in Deutschland weiter verschlechtert, sagte die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Beate Jessel, bei der Vorstellung des Berichts "Vögel in Deutschland 2009". Noch immer stehen 50 Prozent der zu schützenden Arten auf der Roten Liste und sind gefährdet. Drei Jahrzehnte nach Inkrafttreten der europäischen Vogelschutzrichtlinie falle die Bilanz in Deutschland ernüchternd aus. Bei 27 von 64 häufigen Brutvogelarten haben die Bestände in den letzten fünf Jahren abgenommen, vor allem Bodenbrüter und Feldvögel. Grund sei vor allem die intensive Flächennutzung.

Besonders kritisch ist danach auch die Lage vieler Zugvogelarten wie der Turteltaube und dem Baumpieper, die in ihren Sommer- und Winterlebensräumen sowie entlang der Zugroute mit Problemen zu kämpfen haben. Die BfN-Präsidentin forderte, Leistungen der Land- und Forstwirtschaft für den Naturschutz mit staatlichen Fördermitteln stärker zu honorieren. Die Meldung von Schutzgebieten nach Brüssel allein reiche nicht, sagte auch Stefan Fischer, Vorsitzender des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten.