Der Trend zum Kaiserschnitt ist in Deutschland ungebrochen. Laut Statistischem Bundesamt brachten im vergangenen Jahr gut 30,2 Prozent der 663 000 Mütter ihre Kinder auf diese Weise zur Welt. 1991 betrug die Quote noch 15 Prozent. Im Verhältnis gibt es die meisten Kaiserschnittentbindungen (36,8 Prozent) im Saarland, gefolgt von Bremen (33 Prozent) und Hessen (32,9 Prozent). In Sachsen wurde nur bei etwa jeder fünften Entbindung (21,7 Prozent) ein Kaiserschnitt durchgeführt. 2007 lag der Anteil der Kaiserschnitte insgesamt noch bei 29,3 Prozent. In jedem Jahr seit Beginn der Statistik Anfang der 90er-Jahre stieg der Prozentsatz.

Mechanische Hilfsmittel wie die Saugglocke oder die Geburtszange werden bei Krankenhausentbindungen immer seltener eingesetzt. Bei 32 000 Entbindungen 2008 (4,8 Prozent) erfolgte eine Vakuumextraktion mit der Saugglocke, der Anteil der Entbindungen mithilfe der Geburtszange lag bei nur noch 0,7 Prozent (4500 Fälle). Dabei wurde die Vakuumextraktion am häufigsten in Berlin vorgenommen (acht Prozent), die Zangengeburt war in Thüringen mit 1,4 Prozent aller Entbindungen im regionalen Vergleich am weitesten verbreitet.

In manchen Staaten werden mehr Kinder per Kaiserschnitt als natürlich zur Welt gebracht. Experten halten die Risiken bei beiden Varianten für etwa gleich groß. Der Kaiserschnitt birgt die üblichen Risiken einer Operation, etwa Infektionen.

Schon der römische Kaiser Julius Caesar soll mit einem Kaiserschnitt entbunden worden sein und die Sectio Caesarea danach ihren Namen erhalten haben. Zwar gab es im alten Rom bereits Kaiserschnitte, dennoch dürfte diese Überlieferung wohl ins Reich der Legende gehören. Damals überlebte wohl keine Frau einen Kaiserschnitt.