Antibiotika werden in Deutschland immer häufiger eingesetzt - und oft ohne echten Grund. Zwischen 2003 und 2007 stieg der Antibiotika-Verbrauch um 31 Prozent, berichtete Harald Seifert vom Mikrobiologischen Institut des Universitätsklinikums Köln. Etwa 20 bis 50 Prozent der Antibiotika-Verordnungen seien überflüssig; sie erfolgten meist aufgrund von unzureichender Diagnostik oder aus Angst vor Fehlentscheidungen. Die Folgen: Es wird geschätzt, dass mindestens 20 Menschen pro Tag in Deutschland sterben, weil sie sich im Krankenhaus mit mehrfach resistenten Keimen infiziert haben.