"Es gibt gute und schlechte Tage." Seit gut zwei Wochen überwiegen die guten Tage. Seit der Geburt von Tochter Emilia Sophie am 27. Oktober ist das Lächeln zu den Hansens zurückgekehrt. Fast zur selben Zeit vor einem Jahr, am 30. Oktober, hat Stephanie Hansen schon einmal entbunden. Sie hat einen Jungen und ein Mädchen zur Welt gebracht. Aber das Zwillingspärchen wurde in der 22. Schwangerschaftswoche tot geboren. "Drei Wochen nachdem ich die toten Zwerge im Arm gehalten hatte, bin ich in eine schwere Depression verfallen", erzählt sie. "Es ging los mit Albträumen, Schlaflosigkeit. Ich stand total neben mir." Sie konnte den Haushalt nicht mehr bewältigen, zog die Vorhänge zu und blieb im Dunkeln. "Wenn mein Mann nicht da gewesen wäre, wäre ich auch nicht mehr da."

Nach vier Wochen überweist sie ihr Arzt an einen Psychologen. "Ich habe 40 Telefonate geführt, aber kein Psychologe hatte Zeit für mich." Die Wartezeit für einen Termin lag bei sechs bis neun Monaten. "Bei meiner schweren Depression konnten zu der Zeit schon sechs Tage zu lang sein. Ich war so weit zu sagen: Gebt mir alle Tabletten, dann ist Feierabend." Ein Psychologe machte sofort einen Termin für sie frei. Mit ihm gelang es der Friseurin, aus dem Tief zu kommen. Überwunden ist die Depression noch nicht. "Es gibt Tage, an denen man am Boden zerstört ist. Man kann gar nicht sagen, warum. In solchen Momenten bin ich das kleine Mäuschen im schwarzen Loch. Und das obwohl ich sonst ein weltoffener Mensch bin, der gerne lacht." Dann im August der nächste Schicksalsschlag: Ihr Schwiegervater nimmt sich das Leben. "Das hat meinem Mann und mir die Schuhe ausgezogen. Mein Mann geht nun auch zu meinem Psychologen."