Am vergangenen Wochenende kamen mehr als 100 Kinder ins Uniklinikum Eppendorf (UKE), viele mit Verdacht auf Schweinegrippe. Andere sollten auf Wunsch der Eltern geimpft werden. "Wir impfen keine Patienten gegen Schweinegrippe", sagte gestern UKE-Chef Prof. Jörg Debatin. Nur das eigene Personal wird geimpft. 2500 der 4000 Beschäftigten mit Kontakt zu Patienten seien inzwischen geschützt. Auf vielen Stationen müssen sie dennoch Mundschutz tragen, um die Verbreitung des Virus zu hemmen. Denn der Impfschutz ist erst bis zu zehn Tage später wirksam. "Wir machen auch keine Abstriche, um Schweinegrippe nachzuweisen", betont Dr. Jan van Lunzen, Leiter des UKE-Ambulanzzentrums Infektiologie. Weil das Virus so weit verbreitet sei, sei das nicht mehr sinnvoll. Die UKE-Kapazität werde für stationäre, schwere Fälle benötigt. Die Nebenwirkungen der Impfung nennt Lunzen "nicht dramatisch". Eine solch kritische Diskussion über den Impfstoff, so Debatin, "gibt es nur in Deutschland".