Auch viele Abendblatt-Redakteure haben ihre Erfahrungen mit dem Netzwerk gemacht. Hier schildern sie ihre Eindrücke.

Hamburg. Wie tickt die Generation Facebook? 300 Millionen Menschen weltweit nutzen die Plattform: Es wäre das spannendste aller Web 2.0-Angebote, sagen die einen. Man treffe dort die coolsten Leute, glauben die anderen. Für abendblatt.de skizziert der Hamburger Medien- und Wirtschaftsjournalist Nils Jacobsen Woche für Woche, was passiert, wenn man sich auf das Abenteuer einlässt und bei dem mit Abstand größten sozialen Netzwerk unserer Zeit anmeldet. Jacobsen schreibt neben dem Hamburger Abendblatt u.a. für Spiegel Online, manager-magazin.de, das Medienportal MEEDIA und die Vermögenszeitung.

Hier das Hamburger Abendblatt auf Facebook zu finden.

Seit Mitte der 90er-Jahre verfolgt der Germanist und Medienwissenschaftler die Entwicklung des WWWs: "Facebook ist für mich die faszinierendste Plattform seit Erfindung des Internets, die Einlösung des Versprechens, was durch Vernetzung im Web möglich ist." Zugleich ist es für Jacobsen ein Lebensgefühl: "Längst teile und beziehe ich den Großteil der wichtigsten Neuigkeiten von Freunden, Bekannten und Kollegen über Facebook." Wie das funktioniert und was dabei passiert, lesen Sie nun regelmäßig im neuen Facebook-Blog auf abendblatt.de

Auch viele Abendblatt-Redakteure nutzen Facebook und haben ihre Erfahrungen mit dem Netzwerk gemacht. Was sie dabei Schönes erfahren haben und was sie ärgert, fassen sie in einem kurzen Statement zusammen.

Caroline Rudelt

Vor einem Jahr habe ich über Facebook meine Mitbewohnerin aus einer Praktikumszeit in New York wiedergetroffen. Wir hatten drei Jahre keinen Kontakt, da wir unsere Handynummern verloren hatten. Seitdem schreiben wir uns, ich hoffe, sie bald in Manhattan besuchen zu können. Als ich gestern auf der Startseite las, dass ein Freund seinen Beziehungsstatus von "verliebt" in "Single" geändert hat. Von der Liebeskrise habe ich zuerst von Facebook erfahren, nicht von ihm persönlich. Das hat mir zu denken gegeben.




Camilla John
Ich habe über das Netzwerk eine alte Freundin endlich wiedergefunden, mit der ich im Alter von fünf Jahren im Ballettunterricht war. Besonders ärgerlich finde ich, wenn jemand den "Ignorieren"-Button ignoriert.


Jan-Eric Lindner
Eine Künstlerin aus Nowosibirsk fragte mich über Facebook, ob sie einen meiner Artikel übersetzen lassen und für eine Ausstellung verwenden dürfe. Ich habe gerne, aber doch ein wenig verwundert, Ja gesagt. Neulich kontaktierte mich tatsächlich ein Typ, der mich, als ich noch ein kleiner Junge war, hundsgemein vermöbelt hat. Ich weiß nicht, ob er auf eine späte Vergebung hoffte. Seinen Kontaktwunsch habe ich jedenfalls ignoriert.


Anika Riegert
Ich hatte meine Facebook-Freunde gebeten, dass sie mir ihren wunder-wunderschönsten Song posten. Das Ergebnis: Drei davon begleiten mich seitdem täglich. Was mir zu denken gibt: Facebook macht süchtig.


Sophie Laufer
Ich bin eigentlich eher sporadisch bei Facebook. Toll finde ich die Möglichkeit, auch mit Leuten am anderen Ende der Welt einen regen Austausch pflegen zu können. Bei Facebook ist durch Fotos und Videos erheblich mehr möglich als nur per Mail. Beklemmend finde ich es immer, wenn ich von wildfremden Menschen kontakiert werde, weil ich nicht so wirklich weiß, was die von mir wollen. Manchmal fühlt man sich eben ganz schön gläsern auf diesen Foren.