Zwei unterschiedliche Angebote ermöglichen es Laien, auch ohne Programmierkenntnisse eine eigene Homepage zu erstellen.

Die Sprache des World Wide Web ist HTML, doch für die meisten Surfer ist sie eine Fremdsprache. Zum Glück kann man das Internet als Informationsquelle und Kommunikationsmittel auch nutzen, ohne sie zu beherrschen. Beim Erstellen eigener Webseiten sieht das schon etwas anders aus. Zwar gibt es zahlreiche Editoren (Computerprogramme zum Bearbeiten von Texten) für Nutzer ohne Vorkenntnisse. Doch viele davon sind für Laien noch immer zu kompliziert.

"Web to date" gehört zu den wenigen Lösungen, mit denen selbst blutige Anfänger in wenigen Schritten eigene Webseiten entwerfen und ins Internet übertragen können. "Unsere Zielgruppe sind Menschen, die keine Zeit, keine Lust oder nicht das Know-how haben, sich mit der Erstellung einer professionellen HTML-Seite herumzuplagen", beschreibt Gregor Mönks, Senior-Produktmanager beim Hersteller Data Becker, den Grundgedanken von "Web to date". "Aus unserer Sicht gibt es kein zweites Programm, das so leicht erlern- und bedienbar ist und mit dem gleichzeitig so professionelle Ergebnisse möglich sind."

Der Erfolg von "Web to date" scheint den Entwicklern recht zu geben: "Web to date 5" wurde im deutschsprachigen Raum insgesamt mehr als 30 000-mal verkauft. Von der kürzlich erschienen Version 6 wurden bereits in den ersten fünf Monaten 10 000 Stück abgesetzt. Neben der einfachen Bedienbarkeit gehört zu den Stärken des Programms, dass Veränderungen an der Webseite mit wenigen Klicks vom Nutzer selbst durchgeführt und hochgeladen werden können. Neue Inhalte werden eingefügt, ohne dass dazu die gesamte Seite neu produziert werden muss.

Etwa alle zwei bis drei Jahre gibt es eine neue Version von "Web to date". "In ,Web to date 6' haben wir mehr als 30 neue Features eingebaut", berichtet Produktmanager Mönks. Das Programm bietet nun etwa 1000 Design-Vorlagen, Dutzende von Designoptionen wie einen Lightbox-Effekt für Fotos, Web-2.0-Elemente wie Module zum Erstellen von Weblogs und mehrspaltige Textabsätze. Umgekehrt ist es laut Mönks "immer problematisch, ältere Funktionen aus dem Programm zu nehmen, da dies bei Nutzern, die sich daran gewöhnt haben, auf Unverständnis stößt. Der Anwender muss ja nicht alle Möglichkeiten nutzen, die ihm zur Verfügung stehen. Gleichzeitig muss man aber aufpassen, dass man das Produkt nicht überlädt."

Auch in Hamburg macht man sich Gedanken darüber, wie man Einsteigern zu einer eigenen Web-Präsenz verhelfen kann. Die Lösung des noch jungen Unternehmens Jimdo (sprich: "Tschimdu") ist eine Art Online-Baukasten. Vor rund fünf Jahren unter dem Namen NorthClick auf einem alten Bauernhof gegründet, hat das Unternehmen seither rund eine Million Webseiten ins Netz gebracht, monatlich kommen mehr als 100 000 neue dazu.

"Wir haben mit einem ganz einfachen Pflegesystem für Webseiten angefangen, mit dem kleine und mittelständische Unternehmen ihre Webseite ohne spezielle Computerkenntnisse aktualisieren können", erklärt Gründer und Vordenker Fridtjof Detzner, wie sein Kompagnon Christian Springub gerade einmal 26 Jahre alt. Mit der Zeit seien immer mehr Freunde auf sie zugekommen, um sich mit dem System eigene Homepages zu bauen. "Angesichts der coolen Seiten, die daraus entstanden sind, kam uns die Idee, ein Geschäft daraus zu machen und die Einstiegsversion kostenlos anzubieten. Unsere Idee dahinter: Jeder auf der Welt soll sich seine eigene Webseite ohne Vorkenntnisse erstellen können, Pages to the People eben", erläutert Detzner die Firmenphilosophie.

Der Vorteil der Online-Lösung: Ab fünf Euro im Monat bekommt man einen eigene Webadresse und den nötigen Speicherplatz auf einem Webserver gleich dazu. "Wenn ein User seine Seite verändern möchte, surft er einfach zu seiner Webseite, loggt sich ein und sieht die Seite genau so, wie ein Besucher sie sieht", erklärt Detzner die Funktionsweise. "Er muss sich nicht mit HTML oder Ähnlichem rumschlagen, sondern arbeitet direkt auf seiner Seite - mit einfachen Klicks. Er braucht beispielsweise nur auf den Text zu klicken und kann ihn ganz wie im vertrauten Word ändern, abspeichern - fertig."

Und warum haben die Firmengründer Hamburg als Standort ausgewählt? "Eine große Rolle spielte, dass wir hier sehr gute Teammitglieder gefunden haben", sagt Christian Springub. "Und es ist schön zu sehen, dass sich Hamburg nach Berlin zum Kernstandort für die Webszene entwickelt hat. Doch wie für jedes Internetunternehmen gilt auch für uns, dass der Standort für den Erfolg eher sekundär ist. Wegzugehen planen wir aber nicht, wir fühlen uns pudelwohl an der Elbe."