Zehn Jahre nach Günter Grass geht der Literaturnobelpreis wieder nach Deutschland. Die Auszeichnung ist mit rund 970.000 Euro dotiert.

Stockholm. Der Literaturnobelpreis geht nach zehn Jahren wieder nach Deutschland. Preisträgerin ist die Autorin Herta Müller. Das teilte die Schwedische Akademie heute in Stockholm mit. Letzter deutscher Literaturnobelpreisträger war bislang Günter Grass im Jahr 1999.



Im vergangenen Jahr hatte überraschend der französische Autor Jean-Marie Gustave Le Clézio gewonnen. Die Auszeichnung ist mit umgerechnet rund 970.000 Euro dotiert und wird am 10. Dezember in Stockholm verliehen.

Herta Müller wurde am 17. August 1953 in Nitzkydorf im Kreis Temeschwar im lange Zeit deutschsprachigen Banat in Rumänien geboren. Nach den Eingriffen der Zensur in ihr erstes Buch und wiederholten Verhören und Hausdurchsuchungen verließ Müller 1987 schließlich ihre Heimat und siedelte in das damalige West-Berlin über. Schon 1984 war im Westen ihr Erzählband „Niederungen“ erschienen.

Müller erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Kleist-Preis, den Joseph-Breitbach-Preis, den Würth-Preis für Europäische Literatur und 2006 den Walter-Hasenclever-Literaturpreis. Seit 1995 ist Herta Müller Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Mit ihrem aktuellen Roman „Atemschaukel“ steht sie auch auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises, der in der kommenden Woche bei der Frankfurter Buchmesser verliehen wird.