Masthühner wachsen üblicherweise in riesigen Hallen auf, in denen Zehntausende Tiere gehalten werden.

Dabei sind bis zu 35 Kilogramm Huhn pro Quadratmeter zugelassen, das entspricht 20 bis 25 ausgewachsenen Tieren. Die drangvolle Enge begünstigt Atemwegserkrankungen, Hautentzündungen, Blasen an der Brust und Beinschwächen. Artgemäßes Verhalten wie Scharren, Sandbaden und Flügelstrecken ist unmöglich. "Die Wachstumsgeschwindigkeit bei Masthühnern hat sich in den vergangenen 50 Jahren von 25 Gramm pro Tag auf 100 Gramm vervierfacht", sagt Stefan Johnigk vom Kieler Verein ProVieh. Damit die Verbraucher den Tierschutz beim Fleischeinkauf berücksichtigen können, fordert Johnigk eine allgemeine Kennzeichnungspflicht zur Artgerechtigkeit der Erzeugung. Bislang stehe nur das Neuland-Siegel für eine tiergerechte Haltung, denn bei den Biosiegeln seien die Haltungsvorschriften sehr unterschiedlich.