Nordamerikanische Blauhäher handeln nach dem Motto: Was der Vogel nicht kennt, frisst er auch nicht.

Aus einer Gruppe von Salamandern picken sich die Räuber gerne diejenigen Individuen heraus, die eine besonders häufig vorkommende Zeichnung haben - und ignorieren anders gefärbte Beutetiere der gleichen Art, selbst wenn diese deutlicher zu sehen sind.

Benjamin Fitzpatrick von der University of Tennessee in Knoxville glaubt, dass die jeweils seltenere Variante von den Vögeln schlichtweg übersehen wird, weil diese sich bei der Beutejagd auf bekannte Muster verlassen. Weil so die jeweils rare Salamander-Version (Plethodon cinereus) häufiger überlebt, bieten beide Farbvarianten zu bestimmten Zeiten einen Vorteil, erklären die Forscher im Fachjournal "BMC Ecology". Bislang rätselten die Biologen darüber, warum Rotrücken-Waldsalamander überhaupt in zwei verschiedenen Streifenvarianten vorkommen.

Manche Individuen dieser in nordamerikanischen Wäldern lebenden Art tragen einen rotbraunen Streifen auf dem Rücken, während die übrigen Exemplare einheitlich dunkel- bis schwarzbraun gefärbt sind. Nun bietet die Theorie von den konservativen Essgewohnheiten der Vögel eine Erklärung. Haben die Vögel die Wahl zwischen Individuen mit oder ohne roten Streifen auf der Haut, wählen sie immer diejenigen Reptilien, die in der Überzahl sind.