Viele Eltern warnen ihre Kinder vor Fremden, um sie zu schützen. Trotzdem bleibt es ein unauflösbarer Widerspruch, Kinder einerseits zu sozial kompetenten, freundlichen und Fremden gegenüber aufgeschlossenen Menschen zu erziehen, sie aber gleichzeitig zu warnen, nicht mit Fremden mitzugehen.

Man sollte Kindern nicht frühzeitig zuviel Angst machen, auch wenn sie spätestens mit der Einschulung lernen sollten, zwischen einem Erwachsenen, dem man vertrauen kann, und einem, dem man nicht vertrauen kann, zu unterscheiden.

Trotzdem gibt es schwierige Situationen. Wenn ein Erwachsener einem Kind sagt: "Deine Mutter liegt im Krankenhaus und hat mich beauftragt, dich zu ihr zu bringen", kann man von einem Kind kaum erwarten, dass es nicht ins Auto steigt. Deswegen sollten Kinder so vorbereitet werden, dass bei ihnen Alarmglocken schrillen, wenn jemand sie auffordert, mitzugehen. Sie sollten einen kühlen Kopf bewahren und andere einschalten, etwa mit dem Handy die Eltern oder die Polizei verständigen, wenn sie unsicher sind. Hilfreich ist auch ein Selbstverteidigungskursus für Kinder.