Sie galt als in der Natur ausgestorben, bevor 1994 einige wenige Exemplare auf einem chinesischen Spezialitätenmarkt entdeckt wurden. Nun fand ein Team der amerikanischen Naturschutzorganisation Wildlife Conservation Society (WCS) fünf Arakan-Erdschildkröten - eine der seltensten Schildkrötenarten der Welt. Die unscheinbaren Reptilien leben in einem unzugänglichen Bambuswald in Birma. "Wir sind begeistert und erstaunt zugleich, dass diese extrem seltene Art hier lebt und es ihr gut zu gehen scheint", sagt Colin Poole, Asien-Direktor bei der WCS. "Jetzt müssen wir alles dafür tun, um den verbleibenden Bestand zu schützen." Die Erdschildkröte ist auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion als extrem gefährdet eingestuft.

Der WCS-Bericht, der die Wiederentdeckung der Art in freier Natur beschreibt, fordert nun Wachposten an den Straßen, die in die Waldregion führen. Diese ist bereits ein Naturreservat, zum Schutz der dort lebenden Elefanten. Die Ranger im Schutzgebiet sollen nun zusammen mit Naturschützern und Studenten weitere Daten zu der Schildkröte mit dem lateinischen Namen Heosemys depressa sammeln. Die Einheimischen nennen sie Pyant Cheezar - "Schildkröte, die Rhinozeroskot frisst". Doch damit ist es längst vorbei. Das Sumatra-Nashorn verschwand aus der Region, weil es zu stark bejagt wurde.