Erstmals ist auf Mallorca ein Mensch an der Mexiko-Grippe gestorben. Bei dem Opfer handele es sich um eine 33 Jahre alte Nigerianerin, teilten die Gesundheitsbehörden der spanischen Ferieninsel gestern Abend mit.

Die aus Madrid stammende Urlauberin sei am 12. Juli mit Atembeschwerden und Fieber in ein Krankenhaus der Hauptstadt Palma eingewiesen worden, wo sie am Donnerstag starb. Die Zahl der Mexiko-Grippe-Toten in Spanien ist damit auf drei gestiegen. Insgesamt wurden in Spanien bislang rund 1200 Grippefälle gemeldet - davon sechs auf Mallorca, zwei auf Ibiza und einer auf Menorca.

Zuvor hatten die Behörden Mallorcas Berichte zurückgewiesen, wonach sich bereits mehrere deutsche Touristen auf der Insel mit der Mexiko-Grippe infiziert haben. "Es handelt sich um eine Pandemie. Es kann daher nicht behauptet werden, dass sich die Urlauber auf Mallorca angesteckt haben", sagte eine Sprecherin des balearischen Gesundheitsministeriums in Palma mit Blick auf die mehrtägige Inkubationszeit. "Sie können sich ebenso gut in Düsseldorf, Berlin oder Großbritannien infiziert haben." Auch Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) beruhigte: "Man kann sich nicht nur im Ausland, sondern auch hier in Deutschland anstecken." Die Deutschen könnten sorglos in den Urlaub fliegen.

Das Robert-Koch-Institut in Berlin hat bundesweit bislang 834 Fälle registriert, die Hälfte der Patienten habe sich in Deutschland angesteckt. Die Ausbreitung der neuen Grippe in Deutschland sei zwar ernst zu nehmen. "Aber es gibt keinen Grund zur Panik", sagte Ulla Schmidt. Sie erwartet, dass im September, spätestens im Oktober die ersten Impfdosen ausgeliefert werden, sagte sie der "Passauer Neuen Presse".

In Kanada haben sich 227 Schulkinder mit dem Grippe-Virus H1N1 angesteckt. Wie die Behörden mitteilten, brach die Mexiko-Grippe in drei Ferienlagern in der Provinz Ontario im Osten des Landes aus.

Großbritannien ist das am härtesten von der Mexiko-Grippe betroffene Land in Europa. Bisher gab es dort 29 Tote. Auch Cherie Blair (54), die Frau des ehemaligen Premierministers Tony Blair (56), ist nach einem BBC-Bericht vermutlich mit dem Virus infiziert. Sie sagte alle Termine ab, unter anderem an der Hope-Universität in Liverpool, wo sie die Ehrendoktorwürde erhalten sollte.