Weißdorn ist in der Pflanzenheilkunde ein beliebtes Mittel gegen Herzbeschwerden. Die Extrakte werden zum Beispiel bei beginnender Herzinsuffizienz eingesetzt.

Auch bei Altersherzbeschwerden wie Durchblutungsstörungen und Herzmuskelschwäche sowie bei Druck- und Beklemmungsgefühl hat sich die Heilpflanze bewährt. Vor der Anwendung müssen die Ursachen der Beschwerden aber durch eine ärztliche Untersuchung abgeklärt sein, mahnt Johannes Gottfried Mayer von der Forschungsgruppe Klostermedizin der Universität Würzburg.

Genutzt werden Blätter, Blüten und Früchte des Weißdorns. Alle Pflanzenteile enthalten sogenannte Polyphenole, die antioxidativ wirken. Vor allem die Blüten besitzen zudem Flavonoide, die allgemein entzündungshemmend sind. "Die Wirkung des Weißdorns wird mit dem Zusammenspiel dieser Stoffgruppen erklärt", sagt Mayer. So komme es zu einer besseren Durchblutung des Herzmuskels. Daneben nehme der Gefäßwiderstand in den peripheren Arterien ab, damit werde die Durchblutung insgesamt verbessert. Die Früchte werden auch bei erhöhtem Blutdruck und zur Vorbeugung gegen Arteriosklerose eingesetzt. Auch bei Herzmuskelschwäche nach Infektionen soll sich die Einnahme von Weißdornfrüchten positiv auswirken.

Für Weißdornblätter, -blüten und -früchte sind keine Gegenanzeigen und Nebenwirkungen bekannt. Der Weißdorn wurde bereits in der Antike arzneilich genutzt, vor allem gegen Durchfall. In einem deutschen Kräuterbuch von 1485 ist zu lesen, dass ein Trank aus den Früchten zubereitet die "Lähmungen von Händen und Füßen" wegnehme. Dies könnte bereits ein Hinweis auf die durchblutungsfördernde Wirkung des Weißdorns sein.

Das Holz des Strauches, der zu den Rosengewächsen zählt, ist sehr hart. Das kommt nach der Aussage von Mayer auch im botanischen Namen Crataegus zum Ausdruck: Darin steckt das griechische Wort "kratys" für "hart". Im Deutschen wird er auch Hagedorn, Mehldorn oder Weißheckdorn genannt.

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