Im Wettbewerb der Hamburger Hochschulen um Fördergelder stehen die Sieger fest. Die Forschung erhält 16,5 Millionen Euro zusätzlich.

Damit die Hamburger Hochschulen fit werden für die nächste Runde im bundesweiten Ringen um Fördergelder, hat der Senat einen Landes-Wettbewerb ausgeschrieben. Jetzt stehen die Sieger fest. An den Projekten sind auch Partner aus der Region und der Wirtschaft beteiligt. Das sind die Gewinner und ihre Arbeit:

Neuroadapt!

Wie funktioniert Lernen? Wie das Gedächtnis? Wie können neuronale Erkrankungen besser behandelt werden? Das ergründen Neurobiologen, Mediziner, Psychologen und Erziehungswissenschaftler gemeinsam. Sprecher ist Christian Büchel (Uniklinikum Eppendorf).

Nanotechnologie

In diesem Forschungsgebiet wurden zwei Exzellenzcluster bewilligt. Wie können die bildgebenden Verfahren in der Medizin durch künstliche Nanostrukturen verbessert werden? Das ist eine der Fragen, die sich "Name" stellt. Prinzipiell soll der Einsatz von künstlichen Nanostrukturen in der experimentellen Medizin erforscht werden. Sprecher ist Horst Weller (Institut für Physikalische Chemie). Welche neuen Wege bietet die Nanowelt, um Information zu verarbeiten? Der Exzellenzcluster "Nano-Spintronics", in dem Chemiker, Informatiker, Mathematiker der Uni, aus dem Desy und dem GKSS forschen, will die Grundlagenforschung in der Metall-, Halbleiter-, Molekül- und atombasierten Spintronik vorantreiben. Sprecher ist Roland Wiesendanger (Institut für Angewandte Physik).

Sprachwissenschaft

Der Cluster baut auf der Exzellenz des Sonderforschungsbereichs Mehrsprachigkeit der Uni Hamburg auf, der weltweit anerkannt ist. "LiMA" geht der Frage nach, ob und wie die Mehrsprachigkeit von Einwanderern in einer Metropolregion wie Hamburg als Chance für die kulturelle, soziale und wirtschaftliche Entwicklung begriffen werden kann. Die Geistes-, Wirtschafts- und Erziehungswissenschaftler kommen aus Hamburg, von der Universität Calgary und elf weiteren Universitäten oder Instituten. Sprecher sind Peter Siemund (Institut für Anglistik und Amerikanistik) und Ingrid Gogolin (Institut für International Vergleichende und Interkulturelle Erziehungswissenschaft).

Materialwissenschaft

Ein handfestes Ziel verfolgt der Cluster "IMS" (Integrated Materials Systems). Die Wissenschaftler der TU Harburg, der GKSS und des Desy wollen neue, leichte und doch widerstandsfähige Materialien entwickeln, die beispielsweise im Flugzeug- und Autobau begehrt sind. Sprecher ist Gerold Schneider (Institut für Keramische Hochleistungswerkstoffe).

Ingenieurwissenschaft

Wie kann man beispielsweise Bakterien so verändern, dass sie Kunst- oder Wirkstoffe schneller, billiger und umweltschonender herstellen? Ziel des Clusters "SynBio" ist die Optimierung vorhandener und die Entwicklung neuer, synthetischer Stoffwechselprozesse. Die Forscher, die von der TUHH, der Uni Hamburg und dem European Molecular Biology Laboratory kommen, hoffen, auch einen Durchbruch bei der Wasserstoff-Synthese aus Biomasse zu erzielen. Sprecher ist An-Ping Zeng (Institut für Bioprozess -und Biosystemtechnik).

Physik

Zwei Cluster, in denen Hamburger Mathematiker und Physiker forschen, wurden bewilligt. Der eine ergründet die fundamentalen Gesetze der Physik - egal ob es sich um Teilchen- oder Astrophysik, um Kosmologie oder Beschleuniger handelt. Sprecher ist Peter Schleper (Institut für Experimentalphysik). Der zweite Cluster beschäftigt sich mit der Physik neuartiger Strahlungsquellen. Sprecher ist Klaus Sengstock (Institut für Laserphysik).

Graduiertenschulen

Alle fünf Graduiertenschulen werden von Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft getragen. Sie werden mit je rund 200 000 Euro gefördert.

Die "Hamburg School for Structure and Dynamics in Infection (SDI)" bietet eine Ausbildung an der Schnittstelle von molekularer Infektions- und Strukturbiologie.

Die "Graduate School: Media and Communication" will ein internationales Doktorandenprogramm zur Medienforschung auflegen.

Globale und regionale Kräfteverhältnisse erforschen junge Wissenschaftler in der "Hamburg International Graduate School Regional Power Shifts and Governance".

Erneuerbare Energien stehen im Mittelpunkt der Graduiertenschule "C1- Chemistry in Resource and Energy Management".

Die Erforschung von Flussmündungen und Feuchtgebieten wird Schwerpunkt der "Estuary and Wetland Research Graduate School Hamburg" sein.