Nach Ansicht des Dresdner Internisten Prof. Gerhard Ehninger wird ein Viertel bis zur Hälfte der Menschen in Deutschland an der Mexiko-Grippe erkranken. "Trifft die saisonale Grippe meist Ältere und Kleinkinder, sind es diesmal vor allem unter 45- Jährige", sagte der Chef der Medizinischen Klinik I am Uniklinikum Dresden. Der Verlauf dieser Grippe sei in gut entwickelten Gesundheitssystemen vergleichbar mit einer normalen Grippewelle. "Wir gehen anhand von Daten aus den USA davon aus, dass ein Drittel derer, die die Krankheit haben, das nicht merkt und keine Symptome entwickelt." Von einer besonderen Gefährdung sei derzeit nicht auszugehen. "Bei gesunden Menschen sind schwere Verläufe eine absolute Seltenheit", betonte Ehninger. Er halte Forderungen an Bund und Länder für überzogen, vorab Impfstoff für alle Einwohner gegen die Mexiko-Grippe zu ordern.

In Deutschland haben sich mittlerweile 274 Menschen mit dem Virus infiziert. Weltweit sind mehr als 47 000 Menschen an der Mexiko-Grippe erkrankt und 227 sind an der Infektion gestorben.