Wem Fliegen Angst macht, lässt in der Luft besser die Finger von alkoholischen Getränken. Denn Sekt, Wein und Hochprozentiges können alles noch schlimmer machen, warnt Flugangst-Expertin Antonia Arboleda-Hahnemann.

Hamburg. Alkohol ist das falsche Mittel, um die Flugangst zu dämpfen. „Das kann nach hinten losgehen und die Angst noch verschlimmern“, erklärt die Psychologin aus Hamburg, die selbst Seminare gegen Flugangst leitet. Alkoholgenuss habe in solchen Situationen eine paradoxe Wirkung: „Dadurch gibt man ja Kontrolle ab. Die größte Angst von Betroffenen ist es aber, die Kontrolle zu verlieren.“ Der Alkohol wirkt auch nicht beruhigend, wie viele meinen, sondern puscht den ohnehin hohen Adrenalinspiegel noch weiter nach oben. Was die Expertin empfiehlt:

Locker machen und tief durchatmen. Klingt simpel, hilft aber. Denn wer sich verkrampft, verstärkt seine Angst oft noch. Bewegung dagegen entspannt. Also im Flieger wenn möglich aufstehen und herumgehen. Im Sitzen kann man zum Beispiel auch Tanzschritte üben. Ebenfalls eine Hilfe: Atemübungen. Ruhig und gleichmäßig durch die Nase ein und durch den Mund doppelt so lange ausatmen vermeidet nervöses Hyperventilieren.

Ablenken. Mit dem Nachbarn sprechen, Musik hören oder ein Buch lesen. Wer feststellt, dass er zu aufgeregt zum Lesen ist, sollte es besser nicht versuchen. „Dann ist es besser, sich bewusst der Angst zu stellen. Sonst springt sie einen von hinten an“, weiß die Expertin.

Ängste aufschreiben. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Sich klarzumachen, wovor man Angst hat, hilft, sie zu verstehen und zu verarbeiten. Am besten notiert man sich alle negativen Gedanken vor dem Flug und informiert sich dann über diese Punkte. „Wenn ich zum Beispiel Angst vor Turbulenzen haben, hilft es mir zu wissen, dass Turbulenzen zwar unangenehm, aber ungefährlich sind.“