Sie können mehr, als TV-Geräte mit Hunderten digitalen Satelliten-Programmen beliefern. Die Satelliten-Empfänger mit Festplatte sind zugleich digitale Videorecorder, die Sendungen speichern können, während der Zuschauer ein anderes Programm anschaut.

Alle getesteten Empfangsgeräte konnten bei der Bildqualität überzeugen. Die Geräte von Lemon und Topfield bestachen besonders mit ihrer feinen Detailwiedergabe. Bildrauschen störte wenig. Die Bilder der "Dreambox" zeigten mit ihrem satten Schwarz einen tollen Kontrast.

Die Modelle von Eycos, Lemon und Topfield belieferten Flachbildschirme und Videoprojektoren mit YUV-Komponentensignalen. Sie erzielten damit eine bessere Kanten- und Bewegungsdarstellung als die Konkurrenz. Nur der Topfield hat den passenden YUV-Anschluss für Flach-TVs und Videoprojektoren. Für den Anschluss der Geräte von Eycos und Lemon per YUV müssen Sie einen Adapter Scart-auf-YUV kaufen (ab etwa zwölf Euro).

Tonqualität

Per Stereo-Ausgang an ein TV-Gerät oder eine HiFi-Anlage angestöpselt, klang die "Dreambox" etwas schwachbrüstig und der Topfield leicht matt. Bei den anderen Kandidaten gab es nichts auszusetzen. Dagegen belieferten alle Testmodelle AV-Receiver mit glasklarem Stereo- und 5.1-Heimkinoton - über ihren digitalen Tonausgang. Alle Empfänger konnten Aufnahmen mit Raumklang speichern.

Aufnahmedauer

Fast alle Testgeräte sind ab Werk mit einer 160 Gigabyte großen Festplatte ausgestattet. Darauf ist Platz für etwa 88 Stunden TV-Aufnahme in Originalqualität. Die "Dreambox" wird vom Hersteller ohne Speicher geliefert. Für den Einbau beim Kauf oder auch nachträglich ist der "Dreambox"-Händler zuständig.

Computer-Anschluss

Ist die Festplatte voll, müssen Sie für neue Aufnahmen alte Sendungen löschen. Um Filme auf DVD zu archivieren, gibt es zwei Möglichkeiten: Sie überspielen sie analog auf einen angeschlossenen DVD- Recorder - mit einem geringem Qualitätsverlust. Oder Sie übertragen die Filme digital in Originalqualität mit Heimkinoton auf einen Computer und brennen sie dort auf eine DVD. Das klappte mit allen Receivern.

Die Modelle von Arion, Eycos und Lemon können Sie via USB-Kabel mit Ihrem Computer verbinden. Die "Dreambox" lässt sich per Netzwerkbuchse mit einem Heimnetzwerk oder direkt mit einem PC verkabeln.

Zwei Empfangsteile

Alle Testgeräte sind mit zwei Empfangsteilen (Tunern) ausgestattet. Der Vorteil: Sie können ein TV-Programm auf die Festplatte aufnehmen und gleichzeitig ein beliebiges zweites auf dem Fernsehschirm ansehen. Sämtliche Testreceiver beherrschen die Bild-in-Bild-Funktion. So können Sie in einer Ecke des TV-Schirms ein kleines Bildfenster einblenden und dort ein zweites TV-Programm im Blick behalten - praktisch, um zum Beispiel das Ende der Werbeunterbrechung eines Spielfilms abzupassen.

Die getesteten Geräte leisten aber noch mehr: Lemon und Topfield zeichnen zwei TV-Programme gleichzeitig auf. Ein drittes können Sie dabei anschauen, ein viertes per Bild-in-Bild-Funktion einblenden. Die Auswahl ist auf Programmpakete (Bouquets) beschränkt.

Bezahlfernseh-Empfang

Alle getesteten Receiver sind mit ihren CI-Steckplätzen für den Empfang von Bezahlsendern vorbereitet. Um etwa die Fußball-Bundesliga bei Arena oder Spielfilme bei Premiere anzusehen, sind Module vom Typ Alphacrypt Classic (ab 98 Euro), easy.TV (98 Euro) oder Alphacrypt TC (130 Euro) geeignet.

Installation

Fast alle Modelle unterstützen Sie bei den Grundeinstellungen mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung am TV-Bildschirm. Nur der Topfield bietet diese Starthilfe nicht. Hier müssen Sie das Bedienmenü per Hand auf deutsch umstellen und den Sendersuchlauf starten.

Zeitversetztes Fernsehen

Stellen Sie sich vor, es läuft gerade ein spannender Film. Nach ein paar Minuten fernsehen klingelt das Telefon - und Sie möchten natürlich nichts verpassen. Das ist ein Fall für Festplatten-Receiver: Einfach die Pause-Taste auf der Fernbedienung drücken, und schon stoppt das Bild. Nach dem Telefonat können Sie den Film dann per Abspieltaste nahtlos weiterschauen.

Service

Fast alle Hersteller bieten zwei Jahre Garantie. Topfield legt noch sechs Monate drauf. Die Kosten des Topfield-Hilfetelefons sind mit 65 Cent pro Minute allerdings viel zu hoch. Null Service bietet Lemon: keine Telefonnummer, keine Unterstützung.

Fazit

Der "Topfield TF6000PVR" gewann den Test mit toller Bildqualität, starkem Ton und leichter Bedienung. Zukunftssicher ist, dass der 749 Euro teure Receiver drahtlos mit einem Computer-Netzwerk Kontakt aufnimmt und dass spontane Aufnahme-Programmierungen, etwa vom Büro aus, möglich sind.