Frankfurt. In Reiswaffeln, die gerne Kleinkindern zum Knabbern gegeben werden, haben Tester der Zeitschrift "Öko-Test" (Juni-Ausgabe) deutlich erhöhte Mengen von Arsen und Acrylamid gefunden. Beide Schadstoffe sind naturgemäß in den Waffeln vorhanden, doch erhöhte Werte seien vermeidbar, kritisieren die Tester. Dies zeige sich bei den Kinderreiswaffeln der Marke Hipp, die als einziges unter 20 Produkten mit "gut" abschnitten.

Arsen ist giftig, in manchen chemischen Verbindungen (anorganisches Arsen) auch krebserregend. Es kommt natürlicherweise im Boden vor und wird von Reispflanzen besonders leicht aufgenommen. Dabei reichert es sich in den Körnern an. Aber auch Getreide, Algen, Kaffee, Fisch und Gemüse können geringe Mengen des Schwermetalls enthalten. Die gefundenen erhöhten Werte könnten auch menschlichen Ursprungs sein: Reis werde oft auf besonders mit Arsen belasteten Flächen angebaut, in der Umgebung von Minen und Metallhütten oder auf ehemaligen Baumwollfeldern, die mit arsenhaltigen Pestiziden besprüht worden seien, heißt es im Testbericht. Er rät davon ab, Babys und Kleinkindern Reiswaffeln zu geben.

Der zweite Schadstoff, Acrylamid, entsteht immer, wenn Lebensmittel mit bestimmten Inhaltsstoffen über 120 Grad erhitzt werden (insbesondere Getreide, Kartoffeln, aber auch Reis). Die Waffeln werden ähnlich wie Popcorn hergestellt: Der Reis und sonstige Zutaten werden in Backformen erhitzt, die Körner platzen, und die austretende Stärke verklebt das Ganze zur Waffel.

Die EU nennt bei Getreidekost für Säuglinge und Kleinkinder zwei Richtwerte: 250 Mikrogramm Acrylamid pro Kilo Keks oder Zwieback, 100 Mikrogramm für "andere Getreidebeikost". Die Ökotester nahmen den niedrigeren Wert zur Beurteilung der Reiswaffeln und bemängelten in 18 Produkten einen zu hohen Acrylamidgehalt.