Innsbruck. Spanien wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 25,8 Prozent Fußball-Europameister und gewinnt im Finale gegen Deutschland. Das prognostizieren Wissenschaftler rund um Achim Zeileis von der Universität Innsbruck, die mit einem auf Buchmacherquoten basierenden statistischen Modell bereits 2008 das EM-Finale und 2010 den Weltmeister Spanien richtig vorhergesagt hatten.

Das Team um den Professor für Statistik greift darin auf die Quoten von 23 Online-Wettanbietern (Buchmachern) zurück, die kombiniert mit komplexen statistischen Rechenmodellen eine Simulation aller möglichen Spielvarianten und Ergebnisse zulassen.

Buchmacher setzen ihre Quoten basierend auf möglichst wahrscheinlichen Ergebnissen fest. In einem ersten Schritt bereinigen die Statistiker diese Quoten um die Aufschläge der Buchmacher. In einem weiteren Schritt werden die Gewinnwahrscheinlichkeiten der gegeneinander antretenden Teams ermittelt. Das können die Wissenschaftler anhand eines klassischen statistischen Verfahrens für paarweise Vergleiche. Kombiniert mit den Buchmachererwartungen können die paarweisen Gewinnchancen in ein Rechenmodell einfließen, mit dessen Hilfe jede mögliche Spielvariante am Computer simuliert werden kann. Von einer hundertprozentigen Treffsicherheit in den Ergebnissen seien sie aber noch weit entfernt, so Zeileis.