Prof. Ingrid Schröder, Institut für Germanistik, Universität Hamburg:

Der Ausdruck geht auf den Begriff „Hanse“ zurück, der zunächst „Gemeinschaft, Vereinigung“ bedeutete. Der Vorgang des „Hansens“ oder „Hensens“ bezieht sich auf die Aufnahme in eine solche Gemeinschaft. In den Hansekontoren des mittelalterlichen Kaufmannsund Städtebundes wurden den jungen Kaufleuten, die erstmals in eine Handelsniederlassung kamen, bestimmte Rituale auferlegt. Dazu gehörten derbe Scherze, die sie klaglos dulden mussten, etwa, dass sie mit dem Kopf in einen Wasserbottich getaucht wurden. So zeigten die Aspiranten, dass sie sich der Gemeinschaft unterordneten. Seit der Auflösung der Hanse im 17. Jahrhundert steht der Ausdruck dafür, jemanden zu verspotten.

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