Hamburg. UKE-Wissenschaftler aus dem Institut für Neurophysiologie und Pathophysiologie haben in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Tübingen und den USA eine Methode entwickelt, die zu neuen Möglichkeiten im Bereich der bildgebenden Darstellung von menschlichen Gehirnaktivitäten führt. Damit kann es möglich werden, den Informationsaustausch im Gehirn besser zu verstehen, was der Erforschung neuropsychiatrischer Erkrankungen wie z. B. Demenz, Schizophrenie oder Multiple Sklerose erleichtern könnte.

"Bei dem Verfahren untersuchen wir mithilfe der sogenannten Magnetenzephalografie, wie Nervenzellen in unterschiedlichen Hirnarealen miteinander kommunizieren. Wir haben festgestellt, dass dies sehr strukturiert verläuft - vergleichbar einem U-Bahn-Plan, auf dem es Knotenpunkte gibt, an denen sich viele Linien treffen", erklärt Dr. Jörg Hipp, der mittlerweile an der Universität Tübingen arbeitet und die Studie zusammen mit Kollegen vom UKE und der Universitäten Tübingen und St. Louis (USA) durchgeführt hat.

Die Magnetenzephalografie (MEG) spiegelt die Nervenzellaktivität mit hoher zeitlicher Auflösung wider und kann so verschiedene überlagerte Hirnrhythmen mit unterschiedlichen Schwingungsfrequenzen erfassen. Mithilfe dieses vom UKE zum Patent angemeldeten Verfahrens haben die Forscher den Grundzustand der Kopplungen des menschlichen Gehirns erforscht. Die Aufgabe von 43 Probanden bestand nur darin, für mehrere Minuten einen Punkt zu betrachten.

"Es zeigte sich, dass die Kopplungsmuster spezifisch für bestimmte Hirnrhythmen sind. Rhythmen um fünf Hertz sind etwa in vielen Hirnregionen mit einem bestimmten Areal gekoppelt, das für Gedächtnisprozesse von zentraler Bedeutung ist", so Hipp.