Baltimore. US-Astronomen haben ein Schwarzes Loch in flagranti bei einer sehr seltenen Tat ertappt: Sie konnten anhand der abgegebenen Strahlung verfolgen, wie das Gravitationsmonster einen Stern zerfetzte und sich anschließend dessen Trümmer einverleibte. Die Messungen, die von verschiedenen Teleskopen parallel aufgezeichnet wurden, erlauben es dabei erstmals, sowohl den Täter als auch das Opfer zu beschreiben.

Der Täter ist demnach ein supermassereiches Schwarzes Loch von ähnlicher Größe wie das im Zentrum der Milchstraße. Es ist in einer 2,7 Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxie zu Hause. Der verschlungene Stern sei vermutlich ein Roter Riese gewesen, der seine äußere Hülle bereits bei einer früheren Begegnung mit dem Schwarzen Loch verloren hatte, schreiben Suvi Gezari und Kollegen von der Johns Hopkins University in Baltimore im Fachmagazin "Nature".

Die Daten stammen vor allem vom Galaxy Evolution Explorer, einem Weltraumteleskop, das im ultravioletten Bereich misst, und dem Pan-STARRS1-Teleskop auf Hawaii, das den sichtbaren Bereich abdeckt.