Bevor die Peilung in den Sprachgebrauch überging, nutzten Lotsen sie zur räumlichen Orientierung: Vom Schiff aus peilten sie zwei Fixpunkte an Land mit einem Kompass an, deren Standort sie kannten – etwa Leucht- oder Kirchtürme.

Dr. Wilfried Ellmer, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie:

Ursprünglich peilte man auf See mit einem Lot, um die Wassertiefe zu bestimmen. Bevor die Peilung aber in den Sprachgebrauch überging, nutzten Lotsen sie zur räumlichen Orientierung: Vom Schiff aus peilten sie zwei Fixpunkte an Land mit einem Kompass an, deren Standort sie kannten – etwa Leucht- oder Kirchtürme. Auf einer Karte konnten sie anschließend Linien von den Fixpunkten aus in die Richtung ziehen, die der Kompass anzeigte. Wo sich die Geraden trafen, befand sich das Schiff. Auf hoher See gab es jedoch keine Orientierungsmarken. Der Lotse hatte dann keine Peilung. Auf modernen Schiffen kann das nicht passieren: Sie orientieren sich an GPS-Satelliten im All. Ist man jedoch orientierungslos in einer Sache, kann man auch heute noch keine Peilung haben.

Alle Guten Fragen zum Nachlesen: www.abendblatt.de/gute-frage