Wien. Besser gesund als gut aussehend - nach diesem Motto wählen Spatzenweibchen offenbar ihre Sexualpartner aus. Die Vogeldamen suchen nicht unbedingt die schönsten Männchen, sondern achten auch darauf, ob das Immunsystem eines Männchens zu ihnen passt, wie ein Team von Wiener Forschern um Herbert Hoi herausgefunden hat. Die Forscher vermuten, dass Gene des sogenannten Major Histocompatibility Complex (MHC) die Auswahl beeinflussen. MHC-Gene spielten eine Schlüsselrolle im Immunsystem; die Nachkommen von Partnern mit stark unterschiedlichen Ausprägungen (Allele) der MHC-Gene seien möglicherweise krankheitsresistenter und dementsprechend genetisch fitter als andere, schreiben die Forscher.

In Experimenten stellten sie fest, dass Weibchen mit einer geringen Anzahl von MHC-Allelen sich besonders für Männchen mit einer hohen Anzahl solcher Allele interessierten. Das Ergebnis lasse vermuten, dass die Weibchen einen Mechanismus dafür hätten, die Anzahl der angebotenen MHC-Allele von Männchen quasi zu "zählen", so die Forscher.