Hamburg. Ein Woche nach seinem Ausbruch spuckt der isländische Vulkan Grímsvötn keine Asche mehr in die Luft. Am Boden sind die Rückstände dafür jetzt umso deutlicher sichtbar, wie bei diesem Eisberg, der sich am Fuß von Islands größtem Gletscher Vatnajökull im Süden der Insel befindet.

Welche Folgen solche Asche für Gletscher und Eisberge haben kann, hänge von der Dicke der Ascheschicht ab, sagt Prof. Angelika Humbert vom Institut für Geophysik an der Universität Hamburg. "Eine dünne Ascheschicht absorbiert Sonnenlicht und führt so zur Erwärmung des Eises. Dicke Lagen ab fünf Zentimeter wirken hingegen isolierend und können zur Stabilisierung des Eises beitragen." Auch ohne Vulkanausbrüche sind Gletscher und Eisberge in Island allerdings oft mit einer dunklen Staubschicht bedeckt. Wenn Felsen in der Nähe sind, lagern sich die verwehten Felspartikel auf dem Eis ab. In der Regel schneien die dunklen Schichten aber wieder zu und werden zu Streifen im Eisblock.

Für Stehpaddler, die sich einem Eisberg nähern, hat Humbert noch eine Warnung parat: "Durch Schmelzen von unten können solche Eisberge ihren Schwerpunkt verlagern und sich innerhalb von Sekunden umdrehen."