“Technik erleben – Zukunft hören“: Preiswürdige Arbeiten in der Solar-, Kamera- und Tontechnik

Nürnberg. Eine flexible Folie zum Schutz von Fotovoltaikanlagen, ein neues Codierverfahren für Sprache und Klänge, ein hoch effizienter Wechselrichter für Solaranlagen: Diese Arbeiten von Mitarbeitern zeichnete die Fraunhofer-Gesellschaft gestern auf ihrer Jahrestagung in Nürnberg mit Forschungspreisen im Wert von jeweils 20 000 Euro aus. Den mit 10 000 Euro dotierten Preis "Technik für den Menschen" erhielten Forscher, die Medikamenten-Wirkstoffe aus gentechnisch veränderten Tabakpflanzen gewinnen.

Die Fraunhofer-Gesellschaft hat 18 000 Mitarbeiter und betreibt gut 80 Forschungseinrichtungen in Deutschland, davon 60 Fraunhofer-Institute. Zu den gekürten Spitzenforschern gehören Dr. Sabine Amberg-Schwab vom Fraunhofer-Institut für Silicatforschung (Würzburg) und Dr. Klaus Noller vom Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (Freising). Sie entwickelten eine speziell beschichtete Kunststofffolie, die die schützende Glasschicht von Fotovoltaik-Modulen ersetzt, die aus Sonnenlicht Strom gewinnen.

Ihr Kollege Dr.-Ing. Heribert Schmidt vom Institut für Solare Energiesysteme (Freiburg) schuf einen Wechselrichter, der solar produzierten Gleichstrom zu 99 Prozent in Wechselstrom für das öffentliche Netz umwandelt - Weltrekord. Die Träger des dritten Preises entwickelten ein Verfahren, das die Sprach- und Klangqualität in der Telefonie entscheidend verbessert.

Auch Nachwuchstalente dürfen sich über Ehrungen und insgesamt 10 000 Euro freuen: Georg Hackenberg gewann mit seinem 3-D-Kamerasystem, das Gesten bis hin zur Bewegung einzelner Finger in Echtzeit verarbeitet. Damit werden Joysticks zur Computersteuerung überflüssig, eine Handbewegung durch die Luft genügt.

Anika Brahm und Stefan Hebele errangen den zweiten Platz für ihre Innovationen in der Computertomografie, mit der zum einen Bauteile auf innere Fehler überprüft, zum anderen verschiedenste Stoffe durchdrungen und identifiziert werden können, etwa bei der Drogenfahndung.

Video: "Technik erleben – Zukunft hören"

Quelle: Fraunhofer-Gesellschaft