Basel. Die kleine Pflanze wollte so hoch hinaus wie keine andere. Auf 4505 Meter Höhe entdeckte der Botaniker Christian Körner von der Universität Basel ein üppig blühendes Kissen des Gegenblättrigen Steinbrechs (Saxifraga oppositifolia). Der Fund rund 40 Meter unter dem Gipfel des Doms in den Walliser Alpen bricht gleich zwei Rekorde: Der Steinbrech ist die höchstgelegene Blütenpflanze, die je in Europa dokumentiert wurde, und der Fundort ist vermutlich der kälteste Standort, an dem eine Blütenpflanze gefunden wurde. Jede Nacht frieren die Pflanzen ein. Bei Sonnenschein kann sich die Nische kurz bis auf 18 Grad aufwärmen.