Dresden. Mehr als 100 000 Junglachse wurden gestern in Nebenflüssen der Elbe und Mulde ausgesetzt. In zwei Jahren wandern die dann etwa 20 Zentimeter großen Fische in die Elbe und weiter über die Nordsee zu ihren Nahrungsplätzen zwischen Grönland und Kanada. Frühestens im Herbst 2014 erwarten die Experten des Sächsischen Umweltministeriums die Rückkehr der Fische, die dann zum Laichen ihre Heimatgewässer aufsuchen.

Das Land Sachsen unterstützt das Wiederansiedlungsprojekt mit jährlich 50 000 Euro. Das Land hatte das Programm 1994 gestartet. Jedes Jahr werden im Herbst 400 000 Lachseier von einem passenden Stamm in Schweden gekauft und je nach Bruterfolg im Frühjahr zwischen 300 000 und 400 000 Jungfische ausgesetzt.

Inzwischen ist die natürliche Reproduktion ansatzweise wieder in Gang gekommen, wird aber weiterhin durch künstliche Brut unterstützt. Denn von Natur aus erreichen nur zehn Prozent der Lachse ihre Nahrungsgründe, nicht einmal ein Prozent kehrt laichreif in das Geburtsgewässer zurück. Immerhin wird den eingebürgerten Elblachsen der Aufstieg seit Herbst 2010 deutlich erleichtert. Damals erhielt die Staustufe Geesthacht eine 550 Meter lange Fischtreppe mit 45 "Stufen".