San Francisco. Immer kleiner, immer schneller - diese Vorgaben bestimmen die Produktion von Computer-Prozessoren seit Jahrzehnten. Doch mittlerweile sind die Silizium-Chips derartig winzig, dass die Ingenieure bei der Konstruktion noch kleinerer Modelle an physikalische Grenzen stoßen.

Nun ist Intel womöglich ein technischer Durchbruch gelungen: Das Unternehmen will Chips erstmals dreidimensional fertigen; das heißt, die Transistoren auf den Chips sollen künftig in die Höhe aufgebaut werden. Weil dadurch die elektrischen Verbindungen nicht nur horizontal, sondern auch vertikal zustande kommen, könnte Intel so die Dichte der Transistoren weiter erhöhen. Durch die neue Architektur sollen die Prozessoren insgesamt kleiner werden und zugleich schneller und sparsamer. Die ersten Chips mit dem Codenamen "Ivy Bridge" gingen noch in diesem Jahr in die Produktion, kündigte Intel an. Zusätzlich zur neuen Architektur sei "Ivy Bridge" der erste Prozessor, der in der neuen 22-Nanometer-Technologie hergestellt werde (ein Nanometer entspricht einem Millionstel Millimeter). Damit baut Intel seinen Vorsprung vor dem Rivalen AMD aus, der gerade auf die 32-Nanometer-Technologie umstellt. Mit der neuen dreidimensionalen Architektur und dem 22-Nanometer-Verfahren benötigten die Transistoren im Vergleich zu ihren Vorgängern nur die Hälfte der Energie, sagte Intel-Manager Mark Bohr. Zugleich werde die Schaltgeschwindigkeit um bis zu 37 Prozent erhöht.