Genf. Das umstrittene Insektizid DDT darf weiterhin als Mittel gegen Malariamoskitos eingesetzt werden. Die Schweiz konnte sich auf einer internationalen Konferenz zu den Gesundheitsrisiken besonders schwerer Chemikalien mit ihrem Vorstoß, das Gift bis 2020 zu verbieten, nicht durchsetzen.

Das Insektenvernichtungsmittel ist in den meisten Industrieländern seit den 70er Jahren verboten. Die Anwendung zur Malariabekämpfung ist jedoch erlaubt. DDT steht im Verdacht, Krebs zu verursachen und das Erbgut zu schädigen. Es tötet außer Schädlingen auch zahlreiche andere Tierarten. Zudem reichert sich das Gift über die Nahrungskette auch im Menschen an.

Wissenschaftler machen DDT für Brustkrebs, Diabetes, sinkende Samenqualität, Fehlgeburten und neurologischen Entwicklungsproblemen bei Kindern verantwortlich. In rund zehn Ländern, neben Indien vor allem in Afrika, wird DDT derzeit noch genutzt. Sein Einsatz gilt als besonders günstig.

Der Vertreter des Branchenverbandes Croplife, Egon Weinmüller, kündigte unterdessen an, die chemische Industrie plane die schnelle Einführung chemischer Alternativen zu DDT. Ein von BASF entwickeltes Mittel, Chlorfenapyr, werde derzeit von der WHO geprüft und könnte im Falle einer Genehmigung bereits Mitte 2012 eingesetzt werden.