Prof. Jochem Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie:

Dort, wo der Blitz entlangläuft, wird die Luft sehr, sehr heiß. Sie dehnt sich dadurch stark aus. Es entsteht annähernd ein Vakuum, das aber sofort wieder mit einströmender Luft gefüllt wird. Diese Implosion verursacht den Donner. Er entsteht durch den Zusammenprall der Luftmoleküle, und zwar zeitgleich mit dem Blitz. Dass wir ihn erst etwas später wahrnehmen, liegt an der Tatsache, dass die Lichtgeschwindigkeit deutlich höher ist als die Geschwindigkeit des Schalls. An der Verzögerung lässt sich die Entfernung des Gewitters abschätzen: Der Schall legt pro Sekunde etwa 300 Meter zurück. Tritt der Donner nach gut drei Sekunden auf, ist das Gewitter also etwa einen Kilometer entfernt.