Dr. Kirsten Hötting, Arbeitsbereich Biologische Psychologie und Neuro psychologie, Universität Hamburg:
Wenn wir Informationen aufnehmen, werden Nervenzellnetzwerke in verschiedenen Regionen der Großhirnrinde stimuliert. Während des Speicherns versucht das Gehirn permanent, Strukturen zu erkennen: Was wir wiederholt tun, erleben bzw. lernen, stuft das Gehirn als wichtig ein. Deshalb speichert es solche Informationen dauerhaft, indem es eine starke Verbindung zwischen den zuständigen Nervenzellen in der Großhirnrinde und einer weiteren Struktur, dem sogenannten Hippocampus herstellt. Unwichtige und ältere Informationen gehen zwar meist nicht völlig verloren; wir können aber nur schwer auf sie zugreifen, weil wichtige bzw. neu gespeicherte Informationen sie überlagern. Das nennt man Interferenz. Wer also bestimmte Dinge behalten will, muss sie wiederholen und dabei möglichst Zusammenhänge mit Vorwissen herstellen.
(mha)