Ernst-Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung ehrt vier herausragende Mediziner mit Preisen in einer Höhe von insgesamt 510 000 Euro

Mit insgesamt 510 000 Euro hat die Hamburger Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung am Freitag vier herausragende Mediziner geehrt. Der "Ernst Jung-Preis für Medizin", mit 300 000 Euro einer der höchst dotierten europäischen Forschungspreise, ging zu gleichen Teilen an die Forscher Prof. Stephen G. Young (57) aus La Jolla, USA, und Prof. Peter Carmeliet (50) aus dem belgischen Leuven.

Prof. Young erhielt den Preis für seine Forschungen zum Lipidstoffwechsel. Besonders hervorzuheben seien seine bahnbrechenden Erkenntnisse zu genetisch bedingten Störungen von Proteinen, die für den Transport der Fette im Blut zuständig sind, sagte Prof. Wulf Palinski aus San Diego in seiner Laudatio. Als großen Verdienst würdigte er auch Youngs Arbeiten über vorzeitige Alterungsprozesse.

Prof. Peter Carmeliet erhielt die Auszeichnung für entscheidende Forschung zur Regulation des Wachstums von Blutgefäßen. Er zeigte die Bedeutung verschiedener Wachstumsfaktoren für die Bildung von Blut- und Lymphgefäßen, für die Blutgerinnung und die Bildung von Thrombosen sowie für Störungen der Durchblutung und das Wachstum von Tumoren. Besonders würdigte Prof. Thomas Jentsch aus Berlin in seiner Laudatio, dass es Carmeliet gelungen ist, nachzuweisen, dass einer dieser Wachstumsfaktoren (VEGF) bei schweren degenerativen Nervenerkrankungen wie der Amyotrophen Lateralsklerose eine Rolle spielt.

Die "Ernst Jung-Medaille für Medizin in Gold" erhielt der Immunologe Prof. Klaus Rajewsky (73) aus Boston für sein Lebenswerk. Zu seinen großen Verdiensten gehört die Aufklärung des Entstehungsmechanismus der Hodgkinschen Krankheit. Mit dem Preis verbunden ist ein Stipendium von 30 000 Euro, das er an einen Kandidaten seiner Wahl vergeben kann.

Der Ernst Jung-Karriere-Förder-Preis für medizinische Forschung 2010 in Höhe von 180 000 Euro ging an die Forscherin Dr. Annett Halle (34) aus Berlin für ihre Arbeiten zur Entstehung der Alzheimerkrankheit.