Dr. Thomas Kaiser, Biozentrum Grindel und Zoologisches Museum der Universität Hamburg, Abteilung für Säugetiere:

Im Lauf der Evolution haben sich Fledermäuse ganz auf das Leben in der Luft eingestellt. Sie besitzen zwar Füße, können aber nicht auf ihnen stehen. Dafür sind die Krallen an den Füßen so konstruiert, dass Fledermäuse ohne Muskelkraft mit dem Kopf nach unten hängen können, zum Beispiel in Höhlen oder Felsspalten, in denen sie tagsüber schlafen. Das Gewicht ihres Körpers bewirkt, dass die Krallen automatisch "einrasten". Selbst tote Tiere bleiben deshalb hängen. Aus ihrer Kopfüber-Position können Fledermäuse aber auch leichter starten, wenn nachts die Jagd beginnt oder wenn ihnen Gefahr droht: Sie spannen dann ihre Flughaut auf, lassen sich einfach fallen, nutzen den Auftrieb und fliegen los. So sparen sie Energie.