Prof. Ingrid Moll, Direktorin der Klinik für Dermatologie und Venerologie am Universitätsklinikum Eppendorf:

Für unsere Haarfarbe sorgen sogenannte Melanozyten. Das sind Pigmentzellen, die in den Haarwurzeln sitzen und permanent den Farbstoff Melanin produzieren. Es gibt zwei Melanin-Varianten: das Eumelanin, ein braun-schwarzes Pigment, und das Phäomelanin, ein rotes bis gelbes Pigment. Der Anteil des Melanins - und damit auch die Haarfarbe - ist genetisch bestimmt. Früher oder später hören die Melanozyten allerdings auf, Melanin zu produzieren, insbesondere durch Verlust an Tyrosinase, einem wichtigen Baustein in der Synthese des Melanins. Der Zeitpunkt ist genetisch bedingt. Manche Menschen bekommen schon mit 30 Jahren die ersten grauen Haare, andere erst mit 60. Weitere Faktoren, wie etwa Umwelteinflüsse oder Ernährung, spielen kaum eine Rolle.