"Wenn die Kanzlerin einen Desy-Termin absagt, dann ist die Lage ernst." Der Festakt zum 50-jährigen Bestehen von Deutschlands größtem Beschleunigerzentrum begann gestern mit einer bedauerlichen Nachricht von Prof. Helmut Dosch, Vorsitzender des Desy-Direktoriums. Die 2500 geladenen Gäste in der neuen Beschleunigungsmodulhalle in Hamburg-Bahrenfeld, darunter viele internationale Forscher, sahen der promovierten Physikerin Angela Merkel den Vorzug der Kabinettssitzung nach. Zumal nicht nur auf 50 Jahre effektive Grundlagenforschung zurückgeschaut werden konnte, sondern das Hamburger Forschungszentrum mit Weltruf gestern auch einen Kooperationsvertrag für die Zukunft unterzeichnete. Gemeinsam mit der Universität Hamburg, der Max-Planck-Gesellschaft und dem Stanford Linear Accelerator Center (SLAC) in Kalifornien, USA, wolle man "einen Leuchtturm in Hamburg aufbauen und neue Wege im Wissenschaftstransfer gehen, insbesondere in der internationalisierten Graduiertenausbildung", sagte Dosch. Die Strategie dazu werde derzeit gemeinsam entwickelt.