Bewohner ärmerer Gegenden weisen durchschnittlich einen höheren Body Mass Index (BMI) auf als andere. Das hat jetzt eine Studie der kanadischen University of Alberta aufgezeigt. Bei der Untersuchung ist die Beziehung zwischen dem Umfeld, dem sozioökonomischen Status (SoS) und die Veränderung des Body Mass Index in einem Zeitraum von sechs Jahren getestet worden. Die Untersuchung hat zudem gezeigt, dass neben der Wohngegend auch das Alter Einfluss hat. Jüngere Personen weisen einen größeren BMI-Anstieg als ältere Menschen im Alter von über 65 Jahren auf. Das sind laut der Wissenschaftler in zweierlei Hinsicht schlechte Nachrichten: Es bedeutet, dass jüngere Menschen immer dicker werden. Und ein zu niedriger BMI bei Älteren ist oft ein Hinweis auf Herz- und Gefäßprobleme, andere Krankheiten oder Schwäche.

Außerdem sei der dichte Straßenverkehr ein wichtiger Faktor: Sind zu viele Autos unterwegs, gehen Menschen seltener zu Fuß und haben einen höheren BMI als andere. Bei der Studie sind die Teilnehmer auch gefragt worden, in welcher Wohngegend sie leben und wie sie die dortigen Fußwege und Spaziermöglichkeiten empfinden. Dabei ging es vor allem um Vielfältigkeit, Dichte und Design der Gehmöglichkeiten. Menschen in einkommensschwachen Nachbarschaften schätzten die Qualität der Gehwege zwar als ziemlich hoch ein, sie gingen dort aber weniger spazieren aufgrund der von ihnen wahrgenommenen Sicherheitsprobleme.